Kamingespräch zur Arbeitnehmerpastoral 2017

„Gesundheit ist ja doch das Allerwichtigste“ – aber wie funktioniert eigentlich das Gesundheitssystem?

Wie komplex das Gesundheitswesen in Deutschland seit der Einführung der Sozialversicherung unter Reichskanzler Bismarck geworden ist, verstand Sozialpfarrer Peter Lysy beim Kamingespräch in der AOK-Geschäftsstelle Eichstätt gut darzustellen. Der Referent des Kamingesprächs der Arbeitnehmerpastoral schlug eine Brücke von den Anfängen der Sozialgesetze bis zur heutigen Gesundheitspolitik. Bereits mit dem Titel der Veranstaltung „Morbi-RSA, HZV, G-BA – ein Blick auf die Gesundheitspolitik im Wahljahr 2017“ wurde deutlich, dass in diesem Bereich viel Fachchinesisch unterwegs ist. Peter Lysy vom kda Bayern ist seit 2014 u.a. im Projekt der AOK Bayern "Begleitung von Beschäftigten in krisen- und Übergangssituationen" tätig und kennt das Innenleben einer großen Krankenkasse. Vom morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich über die hausarztzentrierte Versorgung bis hin zum Gemeinsamen Bundesausschuss als dem höchsten Selbstverwaltungsgremium im deutschen Gesundheitswesen – der Referent erklärte die Sachverhalte ausführlich. In seinem Vortrag widmete sich Pfarrer Lysy aber auch den anstehenden Herausforderungen, die im Wahljahr 2017 (Sozialwahlen, Bundestagswahl): Wie wird sich die auf dem Solidaritätsprinzip aufgebaute Gesetzliche Krankenversicherung entwickeln? Kann die Parität in der Finanzierung wieder eingeführt werden? Wie wirkt sich die Digitalisierung in vielen Arbeitsbereichen aus?

In der Diskussion zum Vortrag DBG-Organisationssekreätr Christian De Lapuente bedankte sich bei Pfarrer Lysy für den Aufruf an alle Wahlberechtigten, sich an den Sozialwahlen im April und Mai 2017 zu beteiligen. Eine starke Beteiligung an den Sozialwahlen zeige der Bundespolitik, dass die Bürger neben der kommunalen auch die soziale Selbstverwaltung für sehr wichtig halten. Der Leiter der Arbeitnehmerpastoral im Bistum Eichstätt, Pfarrer Bernhard Kroll aus Adelschlag, rief dazu auf, im Einsatz für die Solidarität nicht müde zu werden; er erlebe es immer wieder bei Besuchen in Kindergärten, wie wichtig es ist, bereits von Kindesbeinen teilen und aufeinander achten zu lernen. Die AOK-Direktionsbeiräte  Christian Ponzer (Gaimersheim) und Otto Brückl (Etting) berichteten aus ihrer Erfahrung im Einsatz für die Arbeitgeber und die Versicherten, was dazu führte, dass sich Pfarrer Lysy für das Engagement aller in der sozialen Selbstverwaltung Tätigen bedankte. Diesem Dank schloss sich der Geschäftsführer des Kolping-Erwachsenen-Bildungswerkes, Ewald Kommer, an und überreichte mit einem Vergelt’s Gott Sozialpfarrer Peter Lysy einen Geschenkkorb mit fair gehandelten Produkten und das Buch „Handwerk hat goldenen Boden“ von Kolping-Bundespräses Josef Holtkotte.

09.03.2017