Frauen-Bildungswochenende

Das diesjährige Frauen-Bildungswochenende mit dem Thema "Martin Luther, die Ökumene und wir katholischen Christen" fand vom 17. bis 19. Februar auf dem Habsberg statt.


Das informations-und lehrreiche Wochenende begann am Freitagnachmittag mit Dekan Wolfgang Hörl aus Neuendettelau, der auch Ökumenebeauftragter der Diözese Eichstätt ist.

Er informierte die Damen über die Lebensgeschichte von Martin Luther und wie es zur Spaltung der Kirche kam, was der Anlass für seine 95 Thesen war und warum das Oberhaupt der evangelischen Kirche der Landesherr wurde. Nach dem gemeinsamen Abendessen wurden die Unterschiede der damals etwas weltlicheren evangelischen Kirche und der katholischen Kirche erörtert. Für Luther war die Theologie immer das Höchste.

Mit Pfarrer Alois Ehrl aus Stein ging es am Samstagvormittag weiter. Es wurde noch einmal erörtert, dass Luther nicht wollte, dass sich die Kirche spaltet, auch wenn er den Ablass und das Amt des Papstes in Frage gestellt hat. „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt“ – mit diesem Satz konnte er nichts mit anfangen, denn er hat die Meinung vertreten, dass man nur mit Gottes Gnade weiterkommt. Pfarrer Ehrl zeigte die Anfänge und die Annäherung der beiden Kirchen auf und was sich schon alles in der ökumenischen Kirche getan hat. Mit einer Andacht zur Ökumenischen Arbeit wurde am Samstag, dem Sterbetag Martin Luthers (18.02.1546) der Vormittag beendet.

Am Nachmittag empfingen die Kolpingfrauen Pfarrer Christian Düfel von der evangelischen Landesdekate Bayern. Er referierte über den Einfluss und die Auswirkungen der Reform. Durch sie änderten sich die Musik, die Kunst, das soziale Verhalten sowie die Gottesdienste, die Sakramente wurden von sieben auf zwei reduziert. Er ging auf das Reformationsjahr ein und was damit gefeiert wird: es soll ein gemeinsames Christusfest sein. Hierdurch soll man Christus ins Gespräch bringen und es soll für beide Kirchen eine Chance sein sich näherzukommen. Pfarrer Düfel wies die Damen darauf hin, dass es in diesem Jahr schon viele prägnante Ereignisse gab, wie z.B. die gemeinsame Pilgerreise ins Heilige Land der Deutschen Bischofskonferenz (vertreten durch Kardinal Reinhard Marx) und des Rates der EKD (vertreten durch Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm). Beides diente der geistlichen Vorbereitung auf das Reformationsjahr 2017. Der Besuch des Papstes in Lund (Scheden) war ein weiteres einschneidendes Erlebnis. Bevor es zum gemeinsamen Abendessen ging, informierte Pfarrer Düfel die Frauen, was im Lutherjahr im Umkreis für Veranstaltungen stattfinden.

Nach dem Essen setzten sich die Damen zusammen und überlegten, welche ökumenische Arbeit in ihren Kirchengemeinden stattfindet. Sie gingen darauf ein, wie man die Arbeit in ihrer Gemeinde oder auch in Gruppen (z. B. Seniorengruppen) verbessern kann; was man ändern und evtl. Neues ausprobieren kann. Hierbei entstand eine sehr rege Diskussion, der man anmerkte, dass jeder an der Basis arbeitet und sich für die ökumenische Arbeit einsetzt.

Am Sonntagvormittag, nach dem Frühstück, wurde gemeinschaftlich der Gottesdienst in der Wallfahrtskirche abgehalten. Im Anschluss ging es noch einmal in eine Aufarbeitung: „Wie kann ich meine Kinder/Enkelkinder dazu bewegen in der Kirche mitzuarbeiten bzw. auch in die Kirche zu gehen? Wie kann ich in der Familie das „Christ sein leben“?“

Das Mittagessen bildete den Abschluss des Wochenendes. Der Abschied der Kolpingschwestern wurde begleitet von einem Spruch aus der Rechtfertigungslehre von 1999:

Allein aus Gnade an die Heilstatt Christi
nicht auf Grund unseres Verdienstes,

werden wir von Gott angenommen
und empfangen den Heiligen Geist,
der unsere Herzen erneuert
und uns befähigt und aufruft
zu guten Werken.

 

Petra Rank
28.02.2017