Gelungene Fahrt ins Blaue 2019

Überraschung für die Teilnehmer der Fahrt ins Blaue: Das Organisationsteam plante für die Kolpingjugend einen Besuch im Dokumentationszentrum in Nürnberg, in die Hugenottenkirche und auf die Bergkirchweih in Erlangen
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrt ins Blaue 2019

Die diesjährige Fahrt ins Blaue der Kolpingjugend der Diözese Eichstätt fand am 15.06.2019 statt. Die Teilnehmer trafen sich bei strahlendem Sonnenschein um 10 Uhr am Bahnhof in Neumarkt, ohne dass sie überhaupt wussten, wohin es gehen wird. Drei Teamer des Organisationsteams und acht Teilnehmer aus den Kolpingsfamilien Dietfurt, Töging, Wemding und Greding fuhren gemeinsam mit dem Zug nach Nürnberg. Dort ging es weiter mit der S-Bahn zum Doku-Zentrum.

Dokumentationszentrum Nürnberg: "Faszination und Gewalt"

Auf dem Reichsparteitagsgelände bekamen wir eine Führung über „Faszination und Gewalt“ durch das Dokumentationszentrum. Die Führung dauerte ca. 1,5 Stunden. Sie war geprägt von interessanten Erzählungen aus der Zeit Hitlers.

Zuerst bekamen wir anhand von Luftbildaufnahmen einen Überblick, wie das Reichsparteitagsgelände früher aussah. In einem Schaukasten konnte man einen Entwurf von Günther Domenig für das Dokumentationszentrum aus dem Jahr 1998 sehen. Von 1999 bis 2001 entstand nach den Plänen von Domenig das Dokumentationszentrum.

Gemeinsam mit unserem Gruppenführer gingen wir immer weiter in das Gelände hinein. Die Räumlichkeiten wurden teilweise sehr schmal. An den Wänden hingen Zeitungsausschnitte von damals. Die Zeitungsausschnitte zeigen die verschiedenen Parteien, die es zu der Zeit gab. Zu Hitlers Zeit gab es auch Kennzeichen für Schutzhäftlinge in den Konzentrationslagern. Jede Form und jede Farbe hatten eine andere Bedeutung. Man unterschied z.B. zwischen Berufsverbrechern und Politischen Verbrechern, Emigranten, Bibelforschern, Homosexuellen und Asozialen. Jeder Bürger hatte auch Souvenirs von Hitler zuhause. Egal ob Porträts, Glasschalen mit dem Abbild Hitlers oder Bücher.

Zitat von Hitler 1933: „Gebt mir 12 Jahre Zeit und ihr werdet Deutschland nicht wiedererkennen“. Das hat er geschafft, denn nach dem Ende des zweiten Weltkrieges im Jahr 1946, war Deutschland kaum wiederzuerkennen. Zerstörte Häuser, Schutt und Asche überall – der Krieg hat seine Spuren hinterlassen.

Erlangen: Hugenottenkirche und Schlossgarten

Nach der Führung ging es wieder zurück zum Bahnhof. Dort hatten wir eine kurze Verschnaufpause ehe wir wieder mit dem Zug weiterfuhren. Diese Zugfahrt brachte uns nach Erlangen. In Erlangen angekommen, gingen wir zu Fuß zur Hugenottenkirche. Dort erwartete uns ein Rundgang durch die „Barockstadt Erlangen“. Zu Beginn wurde uns die Hugenottenkirche gezeigt. Die Kirche wurde 1686 von französischen Protestanten den sogenannten Hugenotten erbaut. Die Kirche ist sehr schlicht gehalten. Es gibt keine farbigen Gemälde an den Wänden, so wie wir sie von katholischen Kirchen kennen. Der Altar ist auch ganz anders aufgebaut. Die Kirche hat im Innenraum 12 Säulen. Diese Säulen stehen für die 12 Apostel. Es gibt auch ein ganz besonderes Kreuz in der Kirche, das sogenannte Hugenottenkreuz. Die vier Arme stehen für die vier Evangelisten, die Punkte für die Neuseeligpreisung, das Blatt steht für Frankreich und die Aposteln. Die Taube steht für den Heiligen Geist. Die Kirche wird zudem von einem besonderen Wappen geziert. Das Wappen ist für Christian Ernst gestiftet worden, er war zu der damaligen Zeit Markgraf. Christian Ernst zeigte den Hugenotten, dass es ihm wichtig war und unterstützte sie finanziell, damit die Hugenotten die Kirche sowie Unterkünfte für die Flüchtlinge bauen konnten.

Nach dem Kirchenrundgang gingen wir noch etwas durch die Straßen Erlangens. Dabei ist uns aufgefallen, dass alle Häuser quadratisch sind. Erlangen hat zwei architektonische Gesichter. Zum einen ist es eine ganz barocke Planstadt, zum anderen spiegelt sich im Stadtbild seine Bedeutung als Stadt der Wissenschaft wieder.

Am Ende unseres Barockstadtrundgangs gingen wir noch in den Schlossgarten. Der Schlossgarten ist bei den Einwohnern Erlangens sehr beliebt. Ein großer Brunnen ziert den Garten. Umgeben von einem wunderschönen bunten Blumenmeer sitzt ganz oben auf dem Brunnen in Stein gemeißelt ein Abbild des ehemaligen Fürsten Christian Ernst. Ein Andenken an einen besonderen Mann.

Ausklang der Fahrt auf Erlanger Bergkirchweih

Nach dem Barockrundgang gingen wir gemeinsam zum Essen, da wir uns für die letzte Attraktion der Fahrt ins Blaue stärken mussten. Es ging nämlich noch auf die Erlanger Bergkirchweih! Zusammen gingen wir mit gefühlt abertausenden Menschen Richtung „Berg“, wie man in Erlangen sagt. Endlich angekommen auf der Bergkirchweih, schlenderten wir durch die Menschenmassen. Es gab viele verschiedene Essensstände, Fahrgeschäfte und natürlich Bierzelte, wobei das eigentlich keine Zelte waren, da alles unter freiem Himmel war. Nach einer bzw. zwei Maß Bier traten wir wieder den Heimweg nach Neumarkt an. Um ca. 22 Uhr endete unsere Fahrt ins Blaue. Nach dem Feedback unserer Teilnehmer hat es allen gefallen!

 

Vielen Dank für euer Vertrauen in uns Teamer und für den schönen und ereignisreichen Tag!

 

PS: Die Planung für die nächste Fahrt ins Blaue 2020 läuft schon! Der Termin dafür wird auf der DIKO 2019 bekannt gegeben. Das gesamte FiB-Team würde sich sehr freuen, wenn wieder einige mitfahren würden!

 

Bericht: Christina Oexl
17.06.2019

Entwurf von Günther Domenig für das Dokumentationszentrum im Jahre 1998

Überblick über verschiedene Parteien in der NS-Zeit

Kennzeichnungen der Schutzhäftlinge in den Konzentrationlagern

1946: Zerstörung Deutschlands

Hugenottenkirche in Erlangen

Der Altar der Kirche

Hugenottenkreuz

Wappen, gestifetet für Christian Ernst

Schlossgarten Erlangen