Waldprojekt „Mathematik im Wald“

Kolping-Mitarbeiter, Jugendmigrationsdienst und ein Förster organisieren Ausflug für Berufsintegrationsvorklasse.

Die Lehrkräfte und Sozialpädagogen sind stets bemüht, den Schülern auch außerhalb des Unterrichts deutsche Sprachkenntnisse zu vermitteln. So planten sie mithilfe des Jugendmigrationsdienstes Eichstätt und des ehemaligen Försters Herrn Dieter Pasiziel ein Projekt, bei dem der Titel vermuten lässt, dass nicht nur Deutschkenntnisse, sondern auch mathematisches Grundwissen gefragt war.

Für die 14 Schülerinnen und Schüler der Berufsintegrationsvorklasse begann der Ausflug um 8:30 Uhr bei schon fast 25°C mit einem Spaziergang auf den Frauenberg. Herr Pasiziel führte die Klasse zusammen mit der Kolping Sozialpädagogin Christina Rixner, der Kolping Sprachlehrkraft Dorey Mamou und der Berufsschullehrkraft Madina Shuembaeva zu einer geeigneten Stelle, um sich zu setzen und zunächst eine Einführung in die Verhaltensregeln im Wald zu geben. Durch seine über neunzehnjährige Erfahrung alleine im Forstrevier Adelschlag kennt sich Herr Pasiziel bestens aus und konnte den Schülerinnen und Schülern kompetente Antworten zu allen wissenswerten Bereichen geben.

Die Klasse wurde anschließend in zwei Gruppen unterteilt. Bertram Genge, Mitarbeiter des Jugendmigrationsdienstes, erarbeitete zusammen mit einer Gruppe die Besitzfrage von deutschen Waldgrundstücken, während Herr Pasiziel mit den Asylbewerbern einen Spiegel auf dem Waldboden platzierte, um ihnen die Bäume und Sträucher aus einer anderen Perspektive zu zeigen. Unsere Pflanzen und Bäume unterscheiden sich natürlich von den afrikanischen und syrischen. Zudem wurden sie über die Tierarten in bayerischen Wäldern informiert. Tiere wie Rehe oder Wildschweine kommen auch teilweise in den Herkunftsländern der Asylbewerber vor. Ein Schüler erzählte, dass es in eritreischen Wäldern auch Geparden gibt, weshalb er früher einen Besuch im Wald vermieden hat.

Nachdem die Betreuer viel über die Sprache gearbeitet und erklärt haben, kam der mathematische Teil. Zuerst wurde den Asylbewerberinnen und Asylbewerbern erklärt, wie man anhand eines einfachen Astes die ungefähre Höhe eines Baumes berechnen kann. Nach der Höhe wurde der Umfang gemessen und mit entsprechenden Formeln errechneten die Schülerinnen und Schüler das Volumen eines Baumes. Durch das Fachwissen von Herrn Pasiziel konnte auch das Berufsfeld Förster beleuchtet werden. Die geflüchteten Schülerinnen und Schüler wurden nicht nur über Tier- und Pflanzenwelt, und Volumenberechnung informiert, sondern auch über die Nutzungsmöglichkeiten von Bäumen, beispielsweise für die Möbelherstellung. Nach vier informativen Stunden traten die Schülerinnen und Schüler den Weg zurück Richtung Berufsschule an.

09.07.2019