Kolping-Glaubens- und Bildungstag im Kloster Freystadt

Franziskanische Spiritualität – „Armsein unter Armen“

Dem Leben des heiligen Franziskus und seiner minderen Brüder heute nachspüren – das wollten die Männer des Kolping-Glaubens- und Bildungstages im Kloster Freystadt. Ihr Begleiter durch den Tag war Bruder Adam Czyz, der auch dem abschließenden Gottesdienst in der Wallfahrtskirche vorstand.

Kolping-Diözesanpräses Msgr. Dr. Stefan Killermann begrüßte 41 Teilnehmer aus der ganzen Diözese. Der jährliche Glaubens- und Bildungstag, so Domdekan Dr. Killermann, sei ein Fixpunkt im Jahr, der gleichzeitig spirituelle Tankstelle und Aneignung neuen Wissens sowie des Gedankenaustausches darstelle. Bruder Adam stellte dann mit Bildern und Texten das Leben des heiligen Franziskus vor. Dann ging er ganz praktisch mit den Knoten am Seil um seine Kutte zur Lebensform der minderen Brüder in der deutschen Provinz und weltweit über. „Gehorsam, ohne Eigentum sein, in Keuschheit leben“, so heißen die Knotenpunkte des ganz vom Mindersein durchdrungenen Lebens. Aus der Besitzlosigkeit und dem Teilen mit den Armen entsteht dem Ordensgründer zufolge die Freiheit, „Herolde und Bauleute des Friedens“ zu sein. Bruder Adam verstand es, neben viel sachlicher Information (13.600 Franziskaner in 2.000 Klöstern und in 120 Ländern), den Männern vor Augen zu führen, was der Kern franziskanischer Spiritualität ist. Nicht zuletzt beim Rundgang durch das Kloster, vom Büro und Beichtzimmer bis hin zur Bibliothek, wurde deutlich, was sich im Keller fokussiert darbot: Dort gab es die fertigen und unfertigen Ausstellungsstücke des Krippenbauvereins zu sehen. Der heilige Franziskus selbst gilt als „Erfinder“ (1223 in Greccio) der Weihnachtskrippe; mit der Darstellung von der Geburt Jesu lenkte der Heilige den Blick auf das Wesentliche: Gott wird Mensch.

Der theologische Input war damit aber noch längst nicht zu Ende. Bei der Führung durch die Wallfahrtskirche erfuhren die Teilnehmer von Herrn Zöllner das geistliche Programm des nach den Plänen von Giovanni Antonio Viscardi  errichteten und von der Künstlerfamilie Asam gestalteten Juwels des deutschen Hochbarock. Im Gottesdienst vertiefte Bruder Adam in der Predigt die Gedanken des Tages und fasste sie zusammen. Nach der Messfeier, in der Kolping-Diözesanpräses Msgr. Dr. Stefan Killermann und Dr. Patrick Okonkwo aus Pleinfeld konzelebrierten, erteilte Bruder Adam den Einzel-Primizsegen. Kolping-Diözesangeschäftsführer Ewald Kommer bat die Teilnehmer um Themenvorschläge für den nächstjährigen Glaubens- und Bildungstag, der in Eichstätt stattfinden wird.

21.11.2019