Trauer um Franz Geitner

Der ehemalige Dekanatsleiter für die Kolpingjugend, Franz Geitner, hat seinen irdischen Pilgerweg beendet. Vergelt's Gott für die Treue zu Kolping sagen die Diözesanvorstandschaft, die Kolpingsfamilien und Kolping-Bezirke der Diözese.

Eichstätt (EK) Nicht einmal eine Woche nach der Beerdigung des langjährigen Hochschulpfarrers Johannes Haas ist auch einer seiner wohl engsten Mitarbeiter gestorben: Franz Geitner erlag am Sonntag einer langen, schweren und heimtückischen Krankheit. Er wurde nur 50 Jahre alt.

"Es macht einem den Abschied leichter und zugleich schwerer, wenn man so viel Wertschätzung erfährt und auf so viele schöne Erlebnisse zurückblickt." Mit diesen Worten verabschiedete sich Franz Geitner vor nahezu genau einem Jahr von seiner bisherigen Wirkungsstätte: der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Eichstätt. Er hat dann noch einmal etwas Neues angepackt, wurde mit der Leitung der Ehe-, Familien- und Lebensberatung im Bistum Eichstätt betraut.

Und die Berichte über Erlebnisse, von denen Studenten, Professoren, Universitätsdozenten und Mitarbeiter der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) berichten können, würden wohl die Länge eines jeden Nachrufs sprengen. Er war mit seiner Arbeit verwoben, er hat "seine" Studenten nie aus den Augen verloren, hatte bei Begegnungen in der Stadt immer ein gutes Wort und ein Lächeln übrig - selbst in den vergangenen Monaten, in denen er schwer und sichtlich an seiner Krankheit getragen hat.

Vor 30 Jahren hatte Geitner, in Neumarkt/Oberpfalz geboren, selbst an der KU Theologie zu studieren begonnen, war während des sogenannten Freijahres in Salzburg und schloss 1993 das Studium mit dem Diplom ab. Er arbeitete dann als Pastoralassistent und -referent in zwei Nürnberger Pfarreien, bevor er in die Bischofsstadt zurückkehrte, um seine Arbeit an der KHG aufzunehmen. Bis zu seinem Abschied im vergangenen Jahr hat er die Gemeinde als Schnittstelle zwischen dem Bistum und der Katholischen Universität etabliert, er galt als "leiser, aber hartnäckiger Streiter für die KHG", wie bei einem kleinen Festakt damals gewürdigt wurde. Am Montag sagte die Präsidentin der KU, Gabriele Gien: "Seine aus dem Herzen kommende Freundlichkeit und sein ruhiges und gelassenes Wesen machten ihn zu einer der prägenden Personen für das Gemeindeleben und im Leben an der Universität."

Zwischen 2010 und 2014 hatte Geitner die Ausbildung zum Ehe-, Familien- und Lebensberater absolviert und im vergangenen Jahr von Gerhard Nechwatal die Leitung der sieben diözesanen Beratungsstellen übernommen. Aus dieser Aufgabe wurde er nun durch seinen Tod herausgerissen; er hinterlässt seine Ehefrau Monika und drei gemeinsame Kinder. Allesamt fest verwurzelt in der Stadt und Dompfarrei Eichstätt, wo Franz Geitner ehrenamtlich im Pfarrgemeinderat wirkte - bis er im Frühjahr bei den jüngsten Wahlen aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr angetreten war.

Aber bis dahin war ihm keine Aufgabe zu viel, man hat sich immer auf ihn verlassen können: Geitner hat Jung und Alt zusammengebracht - vielleicht auch, weil er aus seiner beruflichen Perspektive heraus die Bedeutung des Zusammenwirkens der verschiedenen Generationen gekannt hat, weil er ein "Netzwerker" war, einer, dem viel daran gelegen war, verschiedene Gruppen miteinander in Kontakt und ins Gespräch zu bringen. Nicht zuletzt hat er sich auch bei Feiern, etwa dem Faschingstreiben "Carneval Cathedral", wo er regelmäßig mit einer kleinen Gruppe für humorvolle Einlagen sorgte, eingebracht oder auch bei Festen wie dem Pfarrfest auf dem Pater-Philipp-Jeningen-Platz, das am kommenden Sonntag nun ohne ihn stattfinden muss.

Franz Geitner wird am Donnerstag in Eichstätt beerdigt. Um 14 Uhr beginnt der Auferstehungsgottesdienst im Dom, die Beerdigung ist anschließend auf dem Friedhof. Bereits um 13.30 Uhr wird im Dom der Rosenkranz gebetet. In der KHG liegt ein Kondolenzbuch auf.

Bericht von Marco Schneider, Eichstätter Kurier

17.07.2018

Foto: Hoffmann/pde