Erfahrungsbericht Bildungsfreizeit 55+ 2017

32 Seniorinnen und Senioren sind der Einladung des Kolpingwerkes Diözesanverband Eichstätt zu einer Bildungsfreizeit nach Herbstein nördlich der Rhön gefolgt. Begünstigt durch eine überwiegend freundlich herbstliche Witterung konnte in den Tagen vom 18. bis 22. September ein abwechslungsreiches Programm gestaltet werden.

Die Anfahrt erfolgte über die Bundesautobahn A 7 bis Fulda und anschließend über Bundes- und Staatsstraßen nach Herbstein zur Ferienstätte Vogelsbergdorf. Unmittelbar nach der Kaffeepause und dem Bezug der Zimmer führte uns  Geschäftsführer Hubert  Straub mit viel Engagement durch den Bibelgarten, den er vor ca. 7 Jahren initiiert hatte, als die Militärseelsorge zusammen mit Soldaten, die aus Auslandseinsätze zurück kehrten und ihre Kriegserlebnisse seelisch verarbeiten sollten, ein Seminar abhielt. Er regte seinerzeit an, dass die Soldaten .etwas sinnvolles und nachhaltiges  schaffen. Mit religiösem und sozialpädagogischem Hintergrund erläuterte er, dass sich Geschichten aus dem Alten Testament sehr wohl  in Situationen im Alltag der heutigen Zeit übertragen und damit plausibel erklären lassen. Am Abend stimmte uns ein Film über den gesamten Bereich um den Vogelsberg auf unsere Rundfahrt am Dienstag ein.

Der nächste Tag führte uns am Vormittag  in die historischen  Städte Alsfeld und Lauterbach mit ihren reich an Fachwerkhäusern bestückten Altstadtbereichen. Nicht umsonst sind die Städte als Europäische Modelstädte für Denkmalpflege  ausgezeichnet worden. Bei angenehmen Herbsttemperaturen schlenderten wir durch die beiden Ortskerne und bewunderten die kulturhistorischen  Kirchen, öffentlichen Gebäuden und privaten Häuser. Gott sei Dank hat auch keiner  „ seinen Strumpf in Lauterbach verloren“.
Bei zwischenzeitlich strahlendem Sonnenschein und noch wärmeren Temperaturen gelangten wir zum Ferienparadies Hoherodskopf mit einem Baumwipfelpfad und einer Sommerrodelbahn. Wir nutzen die Wanderwege und genossen die herrliche Aussicht über das gesamte Vogelsberggebiet.
Bevor wir uns den Abend mit Singen von Volkslieder und in Spielgruppen verkürzten berichtete Deo Bösendörfer mittels anschaulichen Bildern über die Bedeutung der Jakobswege und speziell über seinen Pilgerweg von Nürnberg nach Berlin, den er zusammen mit seiner Frau Resi im Monat Augst zu Fuß unternahm.

Am dritten Tag war der Besuch der Stadt Fulda angesagt. Am Domplatz erwarteten uns die  Gästeführerinnen und die Führungen begannen  im Dom, der Grabeskirche des heiligen Bonifatius.  Anschließend lauschten wir den Erklärungen  zur Geschichte und den Hintergrundinformationen der  wichtigsten profanen Gebäuden. Der Nachmittag stand der Gruppe zur freien Verfügung, um noch das eine oder andere Informationsbedürfnis zu befriedigen. Leider wurde das meist angenehme Wetter immer wieder durch einzelne Regengüsse gestört, sodass uns nichts anderes übrig blieb, um in den Cafés die Gemeinschaft zu pflegen.
Die Heimfahrt zur Unterkunft unterbrachen wir in der Stadtmitte von Herbstein. Auch hier erklärte Deo Bösendörfer  an der Jakobsstatue den Ortskern von Herbstein und auch die Besonderheiten der Statue. Gemeinsam sahen wir uns noch die Ortskirche an und machten einen kleinen Rundgang auf der Stadtmauer.
Am Abend feierten wir gemeinsam mit einer Polizeigruppe mit ihrem Geistlichen einen sozialpolitischen Gottesdienst in der Kapelle und beteiligten uns anschließend an der Podiumsdiskussion  zum Thema:  Nach uns die Sintflut oder Verantwortung von Jung und Alt für unsere ERDE.

Bei einem strahlend schönen Herbsttag fuhren wir an Fulda vorbei über die landschaftlich schöne, vom Herbst schon etwas angehauchte Waldlandschaft nach Fladungen in Oberfranken. Dort erhielten wir von zwei Gästeführerinnen einen Einblick in die Geschichte der ländlichen Bevölkerung in Franken im 18. und 19. Jahrhundert. Eine Kirche, Mühlen, Bauernhäuser und Handwerkerhäuser waren die visuellen Objekte des Freilandmuseums, deren Funktionen im Einzelnen erläutert wurden. Im historischen Gasthof stärkten wir uns zur Mittagspause, ehe wir zum nahe gelegenen „ Schwarzen Moor „ fuhren. Über Holzstege liefen wir durch das Moorgebiet und konnten dabei die einzigartige Fauna und Flora bewundern. An 23 Stationen informierten Bild- und Schrifttafeln über die frühere Bedeutung des Moores und erklärten die einzelnen Pflanzen und Tiere und deren Bedeutung für Mensch und Umwelt. Wer den Aussichtsturm bestieg, konnte sich einen Überblick über das gesamte Moorgebiet verschaffen.
Am Abend ließen wir die vergangenen Tage mittels einer DIA –Show mit Bildern von Norbert Heller und Erwin Seitz nochmals Revue passieren. Unter der Leitung von Deo Bösendorfer rundeten Volkslieder und Spiele in einzelnen Gruppen  den Abend ab.

Unmittelbar nach dem Frühstück des fünften Tages brachen wir unsere Rückreise an. Wieder vorbei an Fulda kehrten wir über die Bundesautobahn A 7 in unser Bayernland zurück. Gegen Mittag machten wir einen Zwischenaufenthalt auf dem „ heiligen Berg der Franken „ dem Kreuzberg.
Pater Benedikt erläuterte uns die Klosterkirche und vor allem die Geschichte der Franziskaner auf und um den Kreuzberg. Fast alle Teilnehmer nutzten die freie Zeit, um gänzlich zur Kreuzigungsgruppe hoch zu steigen und den herrlichen Rundblick über das fränkische Land zu genießen. Das strahlende Sonnenwetter belohnte die Mühen des Treppenaufstiegs bzw. des Ganges entlang des Kreuzweges.

Zufrieden mit dem Ablauf der vergangenen fünf Tagen traten wir dann endgültig die Heimreise zu unseren Wohnorten an.  

19.10.2017