Erfahrungsbericht Bildungsfreizeit 55+ 2018

39 Seniorinnen und Senioren sind der Einladung des Kolpingwerkes Diözesanverband Eichstätt zu einer Bildungsfreizeit nach Pfronten im Allgäu gefolgt. Begünstigt durch eine fast ausschließlich schöne herbstliche Witterung mit warmen Tagestemperaturen konnte in den Tagen vom 17. bis 21. September ein abwechslungsreiches und informatives Programm gestaltet werden.


Die Anfahrt erfolgte nach den Einstiegen in Ingolstadt, Eichstätt, Pleinfeld  und Herrieden über die Bundesautobahn A7 zunächst bis nach Oberelchingen, einen Wallfahrtsort zur Schmerzhaften Mutter Gottes. Dort machten wir zunächst die Mittagspause und nutzten diese Zeit auch zur Besichtigung des ehem. Klostergartens, in dem ein kleiner Pilgerweg mit den Motiven der sieben Schmerzen Mariens eingerichtet ist. Nach der Mittagspause erhielten wir von Herrn Arnold, einem ehem. Lehrer eine sehr ausführliche, mit geschichtlichem und religiösem Hintergrund untermauerte Kirchenführung der barocken Wallfahrtskirche.
Gegen 15:30 Uhr setzten wir unsere Anfahrt zur Ferienstätte fort, sodass wir gerade rechtzeitig gegen 17:00 Uhr die Unterkunft Zauberberg in Pfronten – Rehbichl erreichten.  Der Abend klang mit gemeinsamem Singen und Spielen aus.

Am Dienstagmorgen stieß Fremdenführer Dieter Volland zu uns, ein ausgezeichneter Kenner des Allgäuer Landes. Mit ihm fuhren wir an der Stadt Füssen vorbei in Richtung Osten, wobei er uns Näheres über die Seen und Berge, an denen wir vorbeikamen, erzählte. Dabei kamen die Schilderungen über die Entstehungsgeschichte der Naturschönheiten und auch die Erklärungen über das Leben der dortigen Bevölkerung nicht zu kurz. Ein erster Höhepunkt am Vormittag war ein Spaziergang auf dem Auerberg, von dem wir einen sehr guten Überblick über das Voralpengebiet hatten.
Um 11:00 Uhr waren wir angemeldet zu einer Kirchenführung in der Wallfahrtskirche zum gegeißelten Heiland in der Wies. Der dortige Kirchenführer Müller-Hindelang  erklärte uns in 45 Minuten die Wallfahrtskirche, die von Dominikus Zimmermann erbaut und von seinem Bruder Johann Bapt. als Maler ausgestaltet wurde. Gegen Mittag fuhren wir einige Kilometer weiter nach Oberammergau zur individuellen Gestaltung der Mittagspause.

Am Nachmittag fuhren wir wieder in Richtung Westen und überquerten bei Reutte die Landesgrenze zu Tirol. Entlang verschiedener Seen,  des Tannheimer Tales und  des Tales Namenlos erfuhren wir erneut die landschaftlichen Schönheiten dieses Voralpenlandes, obwohl es zu dieser Zeit einen kurzen Regenschauer gab.
Nach einer erlebnisreichen Rundfahrt kehrten wir wieder zur Unterkunft zurück.
Am Abend führte uns das Ehepaar Bösendörfer in die gesanglichen und tänzerischen Gepflogenheiten des Mittelalters ein. Es bestand auch die Möglichkeit, einige Tanzschritte selbst auszuprobieren und zu erlernen. Ein insgesamt sehr unterhaltsamer und zusätzlich lehrreicher Abend.

Am Mittwoch begleitete uns Herr Mathias Eckart zum Burgenmuseum in Zell, in dem die Geschichte und die Veränderungen der beiden Burgruinen Eisenberg und Hohen Freyberg in den Jahrhunderten ihres Bestehens in einem Film und in natürlichen Requisiten dargestellt wurden. Von dort aus ging es zu Fuß, zum Teil mit dem Klein - Bustransfer des Hauses Zauberberg  zunächst zur Schlossbergalm und anschließend hoch zur Burgruine Hohen Freyberg. Von dort aus konnte man sehr gut zur Burgruine Eisenberg sehen, deren weiteren Besuch wir uns ersparten, da wir einen weiteren beschwerlichen Fußmarsch scheuten. Zum anderen wartete bereits ein Teil unserer Gemeinschaft an der Schlossbergalm, die sich den Fußweg zur Ruine nicht zutrauten. In der Schlossbergalm kehrten wir insgesamt zur Mittagspause ein und gingen bzw. fuhren wir zurück nach Zell, wo unser Bus auf uns wartete.
Herr Eckart ermöglichte uns in Pfronten den Besuch des dortigen Heimatmuseums und führte uns auch durch die Pfarrkirche in Pfronten. Die Kirche weist die Besonderheit des Turmes aus, der angeblich so hoch gebaute wurde, dass einer der Erbauer der Kirche von seinem Wohnhaus aus die Turmuhr sehen konnte. ‚
Für den Abend ermöglichte uns Herr Eckart noch den Besuch einer Theateraufführung der Kolpingsfamilie Pfronten mit dem Titel „Schöne Ferien“.

Am Donnerstag führte uns der Weg wieder in Richtung Osten zum Schloss Linderhof. Professionell und informativ wurden uns in einer Führung die einzelnen Räumlichkeiten und ihre ursprünglichen Zweckbestimmungen erklärt. Nach einem gemütlichen Spaziergang durch den Schlossgarten fuhren wir zum Kloster Ettal weiter. Die Zeit bis zur dortigen Führung nutzten wir für die Mittagspause. Nachdem gleichzeitig auch die Landesausstellung stattfand, waren die Gastronomiemöglichkeiten überraschend begrenzt.
Ein Student, namens Müller, erklärte uns ausführlich die Geschichte und die einzelne Ausstattung der Klosterkirche und verband die Erklärungen ebenso wie bereits in Oberelchingen und in der Wieskirche mit Gedanken und religiösen Hintergründen, die die Künstler der Kirche zu ihren Darstellungen führten.
Am Abend gestalteten wir unter der Federführung des Ehepaares Bösendörfer einen individuellen Wortgottesdienst in der Kapelle der Ferienstätte. Dabei gedachten wir auch Frau Karolina Abel, die an der Fahrt teilnehmen wollte und nur wenige Wochen vorher überraschend verstarb.

Der Freitag war bereits wieder der Abreisetag. Bevor wir nach einem Gruppenfoto endgültig die Heimreise antraten, kehrten wir noch in der Sennerei (Käserei) Lehern  in Hopferau ein. Die Sennerei wird von acht ansässigen Bauern als Genossenschaft geführt. Dort erhielten wir vom Geschäftsführer in einem Film und einem sehr  ausführlichen informativen Vortrag einen Einblick in die Geschichte und in die derzeitige Herstellung von Käse, speziell im Allgäu. Natürlich durfte ein Einkauf von verschiedenen Käsesorten im Bauernladen nicht fehlen.
Von dort aus führte uns der Heimweg über die nahe gelegene Bundesautobahn A7 zunächst nach Ulm, wo wir im Rahmen der Mittagspause auch das eine oder andere in der Altstadt, vor allem das Münster und das Fischerviertel, ansehen konnten.
Gegen 14:30 Uhr traten wir voll bepackt mit vielen Eindrücken und Erlebnissen endgültig die Heimreise in die fränkische und oberbayerische Heimat an.

Alle Mitreisenden waren mit dem Programm zufrieden, das, begleitet von einem herrlichen Herbstwetter, im vollen Umfang und ohne unangenehme Begleiterscheinungen durchgeführt werden konnte.

Zu erwähnen ist noch, dass Norbert und Monika Heller den Reisesegen und für  jeden Tag ein abwechslungsreiches Morgenlob vorbereitet haben.

 

Erwin Seitz
09.10.2018